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Liebe Leser dieser Website,
diese Seiten möchten Sie über einige wesentliche Fakten zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Stiftung von Dr. Gregorius Mättig informieren,
Sie für unsere Arbeit interessieren.
Gregorius Mättig (1585-1650) war ein bedeutender
Arzt und Gelehrter, Stadtpolitiker und Mäzen der Oberlausitz.
Als Arzt sowie als Ratsherr und engagierter Bürger übernahm er Verantwortung für das städtische Gemeinwesen.
Soziale Fürsorge und Solidarität prägten Mättigs Tun insbesondere nach den für Bautzen verheerenden Zerstörungen von 1634.
In seinem Testament legte er den Grundstock für eine 300 Jahre währende Stiftungstradition.
Seine besondere Fürsorge galt der Bildung der jungen Menschen und der Beförderung von begabten Kindern aus sozial schwachen Familien.
Daher bildete dieses Anliegen auch den Kern für die in seinen Stiftung festgelegten Mittel zur Finanzierung von jährlich 12- 16 Freistellen an der Ratsschule, dem späteren Gymnasium, drei Hochschulstipendien, Lehrgelder für junge Gesellen und die Bewahrung, Pflege und Erweiterung der von ihm gestifteten Stadtbibliothek.
Nutznießer der Freistellen, des sogenannten Mättigianums, waren junge Menschen aus allen Teilen der Ober- und Niederlausitz, Sachsens und angrenzender Regionen die das geachtete Bautzener Gymnasiums besuchen wollten und hierfür materiell nicht in der Lage waren.
Im 19. Jahrhundert kamen viele Knaben aus mittellosen sorbischen Familien der Oberlausitz in den Genuss der Freistellen.
Ein beträchtlicher Teil späterer Ärzte, Juristen, Lehrer, Pfarrer und Künstler der Oberlausitz konnte auf eine frühe Förderung ihrer Begabungen durch das Mättigianum oder das Mättig-Stipendium verweisen.
Diese Stiftungen Mättigs wurden daher im 18. und 19. Jahrhundert als eine der bedeutenden Bildungsstiftungen Sachsens gewürdigt. Die Inflation und die autoritären politischen Systeme ab den
30er Jahren des 20. Jahrhunderts brachten eine der bedeutenden sächsischen Bildungsstiftungstraditionen 1949 vorerst zum Erliegen.
Anknüpfend an die großen Traditionen kann seit 2007 die Dr.-Gregorius-Mättig-Stiftung als Bürgerstiftung für die Region revitalisiert werden.
Den Grundstock dafür bildete eine von Nachkommen der Familie Mättig aus Brasilien, Belgien, Kanada und Deutschland getragene Initiative,
die von Bürgern und der Sparkassenstiftung für den Landkreis Bautzen unterstützt wurde. Sitz der Stiftung ist Bautzen.
Ziel der heutigen Stiftung ist wieder die Förderung junger Menschen in der Oberlausitz. Durch ein erstmals 2009 und seitdem jährlich vergebenes
Mättig-Stipendium für Nachwuchswissenschaftler soll der Werdegang junger Menschen in ihrem Wirken für die Region unterstützt werden.
Der Aufbau eines Bildungsfonds zur Unterstützung von Bildungsprojekten und -einrichtungen soll die Teilhabe junger Menschen aus allen sozialen Schichten
an Bildungsangeboten befördern. Schließlich ist es der Mättig-Stiftung ein Anliegen, den nachbarschaftlichen kulturellen Austausch und Dialog der Oberlausitz
mit den Nachbarländern Tschechien und Polen zu unterstützen.
Seit ihrer Neugründung befand sich die unselbständige Dr.-Gregorius-Mättig-Stiftung in der treuhänderischen Verwaltung der Sparkassenstiftung für den Landkreis Bautzen.
Ungeachtet der rechtlichen Unselbständigkeit und der bisher begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Stiftung hat diese bereits mehrere Projekte initiiert oder umgesetzt.
So konnte dem Stadtmuseum Bautzen 2009 ein wertvolles durch Kriegseinwirkungen stark beschädigtes Porträt von Gregorius Mättig von 1626 restauriert übergeben werden.
2010 konnte die Restaurierung des bedeutenden acht Meter hohen Mättig-Epitaphs im Dom St.Petri begonnen werden. Die Mättig-Stiftung hat hierfür rund 50.000 Euro als
Spendenmittel einwerben können.
Seit dem 1. Januar 2016 hat die Bürgerstiftung Dresden die Treuhandverwaltung der Dr.-Gregorius-Mättig-Stiftung Bautzen übernommen.
Die von Bautzener Bäckern getragene Initiative "Mättig-Brot" unterstützt den Aufbau des Bildungsfonds nachhaltig. Auf dieser Basis wurde 2010 eine erste Bildungspatenschaft
zur Beschaffung von Lernmaterialien und Büchern für die Schulbibliothek begründet.
Die Veranstaltungen zum 425. Geburtstag Gregorius Mättigs am 26.September 2010 waren ein Höhepunkt der Stiftungsarbeit. Eine von Bürgern und der Stiftung
getragene Initiative für das Fest "Gregorius Mättig bittet zu Tisch" reifte zu einem schönen Erfolg. Nicht zuletzt würdigten Herr Ministerpräsident Tillich und
der Botschafter Tschechiens das Engagement der Mättig-Stiftung. So sagte Ministerpräsident Tillich am 26. September in Bautzen: „Gregorius Mättig war ein
bemerkenswerter Oberlausitzer. Solidarität und soziale Fürsorge prägten sein Handeln. Es ist wichtig, dass sein Wirken in Ehren gehalten wird. Aber noch mehr
freue ich mich darüber, dass es engagierte Bürger gibt, die heute noch daran anknüpfen.“
Der Freundeskreis der Stiftung ist seit einigen Jahren Organisator und Träger verschiedenster Veranstaltungen zur Unterstützung der Stiftungsziele. Mitstreiter und Förderer der Arbeit des Freundeskreises sind jeder Zeit herzlich willkommen. Näheres siehe unter www.freundeskreis-maettigstiftung.de.
Die Förderung junger Menschen in der Oberlausitz durch Bildungspatenschaften und das Mättig-Stipendium liegt uns am Herzen und wird daher
auch weiterhin unser wichtigstes Anliegen sein. Dafür suchen wir Partner und Förderer in Unternehmen und Institutionen zu gewinnen.
Eine schrittweise Erweiterung des Stiftungskapitals sowie zweckgebundene Spenden bieten die Möglichkeit, eine leistungsfähige Stiftung
zur Förderung von Bildung und Kultur in und für die gesamte Oberlausitz zu profilieren.
Die Persönlichkeit Mättigs und die Geschichte seiner Stiftungen stellen ein besonders wertvolles kulturelles Erbe der gesamten Oberlausitz dar.
Die daraus gespeisten Traditionen sind es wert, weiter zum Leben erweckt, gepflegt und vor allem fortgeschrieben bzw. gelebt zu werden.
Wenn Sie neugierig geworden sind, so schauen Sie doch bitte auf die weiteren Seiten und lassen Sie sich über Geschichte,
Gegenwart und Zukunft unserer Stiftung informieren.
Wir würden uns freuen, wenn Sie selbst einen Beitrag leisten könnten, damit diese Tradition eine Zukunft hat.
Sie sind herzlich willkommen!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Uwe Koch |
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